FAZ Frankenallee

© Eibe Sönnecken
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Lageplan
Grundriss EG
Grundriss OG
Schnitt A
Schnitt B
Skizze Garten
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Skizze-Scheffler_small
210118_Fassade-klein

FAZ FRANKENALLEE
Neubau von zwei Mehrfamilienhäusern

Standort Frankfurt am Main
Bauherr Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH
BGF 4.545m²
Wohneinheiten 43
Fertigstellung 2024
Vergabeform Wettbewerb, 1. Preis
Leistungsphasen 19

Im Herzen Frankfurts, nur zwei Gehminuten von der Galluswarte entfernt in der Frankenallee 68 und 68a, wurden im Frühjahr 2024 zwei moderne Mehrfamilienhäuser in Holzmassivbauweise fertiggestellt. Das Ensemble besteht aus einem Vorder- und einem Hinterhaus mit insgesamt 43 Wohnungen, die einen begrünten Innenhof einschließen. Mit fünf Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss passt sich das Vorderhaus in den bestehenden Straßenzug der Frankenallee ein. Das Hinterhaus nimmt mit drei Vollgeschossen die Höhe des Hofgebäudes der Koblenzer Straße auf und schließt direkt an dieses an.

 

Auch wenn eine hölzerne Fassade bei einem sechsgeschossigen Gebäude derzeitig noch sehr ungewöhnlich und in Frankfurt im Wohnungsbau bisher einzigartig ist, fügt sich der Neubau wie selbstverständlich in seine Umgebung ein. Die Konstruktion basiert auf Brettsperrholz, dass die tragenden Elemente für Decken und Wände bildet. Lediglich die erdberührenden Teile des Untergeschosses und das Treppenhaus des Vorderhauses sind in Stahlbeton ausgeführt. Die an die Nachbargebäude angrenzenden Wände von Vorder- und Hinterhaus wurden als Brandwände in Kalksandstein bzw. Porenbetonstein errichtet. Die Wohnungstrennwände und die Zwischenwände sind als tragende als Brettsperrholz-Schotten ausgebildet, auf denen die Brettsperrholzdeckenelemente aufliegen.

 

Durch das Beantragen einer vorhabenbezogenen Bauartgenehmigung (vBG) wurde ein bis dahin in Hessen nicht möglicher Wohnungsbau in der Gebäudeklasse 5 in Holzbauweise verwirklicht. Die im Wohnungsbau geforderten erhöhten Schallschutzanforderungen wurden in den wesentlichen Bereichen erfüllt, ebenso die erweiterten Brandschutzforderungen.

 

Auch ist es gelungen trotz extrem hohen Außenlärm von 80dB durch ICE und Güterverkehr an der nahegelegenen Galluswarte, sehr gute Schallschutzanforderungen an der Außenfassade im Holzbau umzusetzen.

 

Die Fassade ist mit einer senkrechten, hinterlüfteten Nut-und-Feder-Verschalung gestaltet. Die verwendeten Bretter aus heimischer Lärche variieren in ihrer Breite und wiederholen sich in einem unregelmäßigen Rhythmus. Die Vorvergrauung wurde durch eine Lasur auf mineralisch/silikatischer Basis erzeugt. Brandschutzriegel gliedern die Fassade und verhindern geschossweise das Übergreifen von Flammen. Zur Frankenallee hin sind die Freisitze als Loggien ausgebildet. Aufgrund der Nähe zu den Gleisen können die Loggien zum Schallschutz mit gläsernen Prallscheinen geschlossen werden. Im offenen Zustand »parken« die Prallscheiben in einer Nische und können von dort aus ganz einfach mittels einem Schiebe-Drehsystem ausgefahren werden.

 

Die Wohnungen sind allesamt angenehm hell und haben einen ausgesprochen wohnlichen Charakter. Dies wird durch die Materialkombination von Eichen-Mosaikparkett, der hölzernen Deckenuntersicht des tragenden Brettsperrholzes, den weißen Wänden und den rotbraunen Vollholzfenstern, unterstützt. Die großflächigen Fensterflächen tragen zur Behaglichkeit bei.

 

Der Freiraum zwischen Vorder- und Hinterhaus dient als grüne Oase. Hier können sich die Bewohner, abgeschirmt vom Treiben auf der Straße und der nahegelegenen S-Bahnstation, ein Sonnen- oder Schattenplätzchen suchen und zwischen Sträuchern, Blumen und Bäumen den Tag ausklingen lassen, einen Kindergeburtstag feiern oder einfach nur ein Buch lesen. Zusätzlich zur begrünten Innenhofgestaltung tragen die Fassadenbegrünung am Treppenhaus, die Vorgärten und die begrünten Dächer (mit Regenrückhaltung) zu einem angenehmeren Mikroklima bei.